Trotz ihrer hohen Bekanntheit und Verbreitung ist die Unified Modelling Language (UML) 20 Jahre nach der Vorstellung ihrer ersten Version in der Softwaretechnik nicht unumstritten. Ein wesentlicher Grund ist ihre unklare Nutzung in der Praxis die u.a. durch Ausdifferenzierung von Softwareproduktarten, agilen Entwicklungsansätzen sowie Microservices als Architekturstil mit reduzierter Komplexität beeinflusst wird. Diese Trends befördern eine Abkehr von klassischen Top-Down-Ansätzen mit sequenziellem Vorgehen, das umfangreiche Spezifikationen der Anforderungen und des Entwurfs erfordert. Für die Lehre (insbesondere auf Bachelorniveau) stellt sich daher die Frage, ob wir UML überhaupt noch brauchen und wenn ja, wofür und in welchem Umfang. Ziel dieses Beitrags ist es, empirische Belege zur Relevanz der UML zusammenzutragen und daraus Schlussfolgerungen für mögliche Kompetenzziele in der Softwaretechnikausbildung zu ziehen. Unser Ziel ist es, eine aktuelle Sicht auf die praktische Relevanz der UML zu liefern und damit die Diskussion über die Ausgestaltung der Lehre im Fach Softwaretechnik anzuregen.